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Vortragseranstaltung: Die fünf Säulen der Varroaresistenz – Lutz Eggert

Die fünf Säulen der Varroaresistenz – Lutz Eggert

Verbandsteil März // Landesverband Thüringer Imker // Imkerverein Weimar

Die fünf Säulen der Varroaresistenz – Vortrag von Lutz Eggert

„Varroaresistenz ist möglich“, so begann Lutz Eggert, Königinnenzüchter aus Jena, seinen Vortrag am 16. Januar im Bienenmuseum Weimar. „Aber es kommt nicht nur auf die Genetik an.“ Eggert, selbst seit 15 Jahren Mitglied im Imkerverein Weimar, verfügt über Völker, die bereits bis zu drei Jahre ohne Behandlung ausgekommen sind. „Wenn man konsistent arbeitet, kann man innerhalb von drei Jahren bis zu 50 Prozent Resistenzeigenschaften in die Völker bringen.“ Im Vortrag beschrieb er die Bedingungen, die dafür nötig sind: Dazu gehören Königinnen, die sorgsam und von gesunden Bienen aufgezogen wurden; Völker, die immer über einen eigenen Honigvorrat verfügen und wenig Stressfaktoren ausgesetzt sind. Ein Stressfaktor seien beispielsweise die Eingriffe von Imkerinnen und Imkern an den Bienen. „Die Völker brauchen 24 Stunden, um die Volksharmonie wiederherzustellen“, so Eggert. Er selbst versuche, die Eingriffe auf zwei bis drei Mal im Jahr zu beschränken; Schwarmkontrollen mache er aufgrund seiner schwarmträgen Bienen keine.

Eggert warf ein Bild auf die Leinwand, das eines seiner Völker zeigte: einen Turm aus 6er-Dadant-Zargen, die er für seine Wirtschaftsvölker zukünftig ausschließlich verwenden möchte. 90 kg Honig habe ihm das Volk eingebracht, ohne behandelt worden zu sein. „Gesunde Völker produzieren mehr Honig, dadurch kann man ihnen wiederum mehr Winterfutter überlassen“, sagte er. Das Verarbeiten von Zuckersirup zur Einfütterung zehre an den Bienen, und sie würden dadurch geschwächt in den Winter gehen. Neben Stressfreiheit, der Ernährung, physisch guten Königinnen und der Genetik sei eine weitere Säule der Varroaresistenz die Beutenökonomie. Insbesondere für die Überwinterung sei sie laut Eggert entscheidet. Die Böden seiner Völker sind geschlossen, das Flugloch hält er eng, außerdem verwendet er Isolierfolie unter dem Innendeckel.

Imkerinnen und Imker sollten, so der Königinnenzüchter, schlechte und kranke Völker frühzeitig erkennen und deren Drohnenrahmen schneiden. Vitalen Völkern solle man stattdessen ruhig einen zweiten Drohnenrahmen geben, damit sich die Eigenschaften am eigenen Stand verteilen. Lutz Eggert appellierte außerdem ans Publikum: „Vertraut auf eure Erfahrungen.“

Magdalena Arnold

Zum Vortrag von Lutz Eggert war der Saal gut gefüllt: Es kamen Interessierte aus mehreren Thüringer Imkervereinen.