Er entwickelte neue Methoden der Bienenhaltung, schrieb ein Buch, gründete eine Fachzeitschrift über die Bienenzucht und richtete in seinem Wohnort Oßmannstedt eine Bienenzuchtzentrale. Zudem initiierte er die Gründung des ersten deutschen Bienenmuseums. Es wird bis heute in Weimar unterhalten: Zum Todestag von Ferdinand Gerstung versammelten sich am Samstagnachmittag der gleichnamige Imkerverein sowie Mitglieder des Landesverband der Thüringer Imker nebst Gästen, um den verdienstvollen Pfarrer und Imker zu würdigen.
Besonders die Imker aus Ilmtal-Weinstraße möchten das Andenken an Gerstung im öffentlichen Gedächtnis aufrecht zu erhalten, indem sie sich für das Bestehen seines Grabes auf dem Oßmannstedter Friedhof einsetzten, erzählte Vereinsvorsitzende Franko Kingler. „Wir als Verein möchten alle das Grab erhalten. Wenn es verschwindet, weiß vielleicht noch eine Generation, wo es war, und dann ist es für immer fort“, betonte er.
Während Imker Kingler und seine Vereinsmitglieder ihr erstes Blumengesteck am Grab Ferdinand Gerstungs niederlegten, traf sich der Landesverband der Thüringer Imker mit Vertretern der Landwirtschaft zu den neunten Oßmannstedter Gesprächen, einem jährlich geführten Dialog zwischen Imkern und Landwirten über die Möglichkeiten einer friedlichen Koexistenz. „Ist eine insektenfreundlichere Landwirtschaft möglich?“: Dazu referierte Bernhard Heuvel, der Vizepräsident des Deutschen Berufs- und Erwerbsimker-Bundes. Klaus Wagner, Präsident des Thüringer Bauernverbandes, legte dar, welche Möglichkeiten es aus landwirtschaftlicher Sicht für mehr Insektenschutz gebe.